Nach POENICKE [1] stammen die ersten bekannten Besitzer des Schlosses, die Herren von Posseck, aus dem 11. Jahrhundert. Die Herren des Schlosses hausten "in demselben hier mitten im dichten Holze, von Wällen und Gräben umgeben". In Kriegen mehrfach zerstört, erhielt das Bauwerk das heutige Aussehen nach dem 30jährigen Krieg. Das Gut war unter anderem im Besitz der Familie Reitzenstein, der von Feilitzsch und Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz von "Herrn Döhler sen. auf Kleingera". Posseck wird als "nicht unbedeutendes Gut" bezeichnet.

Nach SEFFNER [2] gibt es eine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1325, in Form der Genehmigung des Vogtes von Weida, ein festes Gebäude zu errichten. Mitte des 14. Jahrhunderts war Posseck Rittergut und Feste. In [2] wird auch darauf hingeweisen, dass Geländemerkmale auf noch ältere Ringwallanlagen am Ort hinweisen.

Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Wohngebäude des Gutes als Truppenunterkunft der Roten Armee. 1948 beschließt das Landratsamt den teilweisen Abbruch des Gutes zur Gewinnung von Baumaterial und teilweisen Umbau zum gemeindlichen Zwecken. In Folge wurde es als Gemeindamt und Dorfambulanz genutzt. 1998 erwarb eine Künstlerin aus Dortmund das Schloss mit der Absicht, ein Kultur- und Begegnungszentrum zu schaffen. Seither verfällt das Bauwerk.

Herrenhaus des Rittergutes Posseck Eingangsportal
Der Zahn der Zeit nagt
auch an dieser Ruhebank
Fenstergestaltung am Herrenhaus
Wandmalerei, im Verfall begriffen Ansicht des Rittergutes um 1859
Bildquelle: [1]

Fotos: Stefanie Ludwig

Quellen

[1] SLUB Dresden http://digital.slub-dresden.de/id25028295X | G.A. POENICKE, Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen, Leipzig 1859

[2] W. SEFFNER, Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert, Vogtland Verlag Plauen, 2002

Lage des Rittergutes